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Es ist nicht Sinnvoll sich voreilig die Haare abschneiden zu lassen oder vom Kopf zu rasieren wenn man mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird. Die Perücke ist eine gute Lösung die haarlose Zeit zu überbrücken, allerdings ist jeder Tag, an denen man sein eigenes Haar tragen kann, gewonnene Lebensqualität.
Abhängig von der Zusammensetzung der Chemotherapie können Ärzte heute relativ genau bestimmen, wann die Haare ausfallen. Bei Brustkrebs beginnt zwischen dem 15. Und 17.Tag nach der ersten Chemo – Anwendung sich das Haar langsam vom Kopf zu lösen. Dieser zuerst leicht diffuse Haarausfall verstärkt sich an den nachfolgenden Tagen dann allerdings schnell.
Wofür man sich entscheidet hängt von Haarlänge, Anspruch, Trageverhalten und letztendlich vom vorhandenen Budget ab. Werden die Haare Schulterlang oder länger getragen, hat man am längsten Freude mit einer Echthaarperücke. Kunstfasern sind sehr empfindlich und verändern sich wenn sie in Kontakt mit der Kleidung kommen. Kopfbedeckungen wie z B Fahrradhelme verändern Kunsthaare ebenso in ihrer Qualität, auch sollte sie nicht zum kuscheln auf der Couch getragen werden.
Auf den ersten Blick kann man Kunst von Echthaar nicht oder nur kaum unterscheiden. Bei vorsichtigem Umgang hat auch Kunsthaar eine gute Haltbarkeit.
Beim Preis unterscheiden sich die Kunst und Echthaarqualitäten je nach Herkunft, Haarlänge und Aufbau der Montur dann aber gewaltig.
Berücksichtigt man den Tragezeitraum von einem Jahr oder mehr, fällt dann vielleicht doch die Entscheidung zu Gunsten einer Echthaarvariante.
Wurde der Kopf gut vermessen und die Perücke im richtigen Maaß bereitgestellt, passt die Perücke ohne zusätzliche Hilfe. In den meisten Perücken gibt es Latexflächen auf denen ein hautverträgliches Doppelklebeband befestigt werden kann. Das gibt zusätzlichen halt, muss allerdings bei jedem Aufsetzen erneuert werden. Fangen die Haare wieder an zu wachsen, sollten die Klebestreifen nicht weiter verwendet werden, dann können kleine Klipse in die Perücke eingenäht werden, die am eigenen Haar befestigt werden.
Die Kopfhaut reagiert sehr empfindlich. Schmerzende Haarwurzeln, Spannungsgefühle oder leichtes kribbeln begleiten den Haarausfall. Hier empfiehlt sich die Verwendung von sehr mildem Shampoo (wie z.B. Bain Riche von Kérastase), das eine beruhigende Wirkung hat.
Trägt man keine Perücke oder Kopfbedeckung sollte auch die Kopfhaut mit einer Pflegecreme versorgt werden, Sonne meiden oder gegebenenfalls Sonnenschutz mit hohen Lichtschutzfaktor verwenden.
Weil das Immunsystem während der Chemotherapie sehr runtergefahren wird und die Kopfhaut sehr Kälteempfindlich ist, sollte zur Nacht immer eine Kopfbedeckung aufgesetzt werden.
Perücken sollte man genau wie das eigene Haar sehr sorgfältig behandeln. Immer nur Vorsichtig bürsten, idealer Weise mit einer Extensionsbürste (z.B. von Acca Kappa ProFashion), oder einer Bürste mit abgerundeten Borsten.
Zur Nacht die Perücke immer abnehmen und zur Aufbewahrung auf einen Styroporkopf setzen.
Einmal die Woche sollte eine Perücke mit mildem Shampoo gewaschen werden Dafür die Perücke auf den Styroporkopf aufziehen und Wasser und Shampoo nur mit leichten Streichbewegungen auftragen bzw. verteilen. Wichtig: Immer das Deckhaar mit einer Hand auf der Montur festhalten, hier ist die Perücke am Empfindlichsten und verliert am schnellsten das Haar. Danach mit viel Wasser lange spülen. Niemals rubbeln oder reiben – nur vorsichtig ausdrücken. Kunst – oder Sensohaar einfach nach dem waschen in Form bürsten und über Nacht trocknen lassen, keine Hitze verwenden, sie beschädigt die Kunstfaser.
Haare wachsen immer nach, hinsichtlich des Weltweit immensen Bedarfs sind sie allerdings ein sehr wertvoller Rohstoff geworden. Da man nur chemisch unbehandelte Haare für die Herstellung von Perücken verwendet, kommen immer weniger Spender in Frage. Je Europäischer der Ursprung und je länger die Haare, desto teurer sind sie. Für die Herstellung einer Perücke werden ca. 2-3 Spender benötigt. Aufbau und Verarbeitung der Montur sowie die Handarbeit das Knüpfen haben ihren Preis.